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FRANZ WELSER-MÖST UNOFFICIAL WEBSITE


  "Perfektion ist wie Zähneputzen!"
Gespräch mit Hilary Hahn und Franz Welser-Möst


Sie sind zwei der interessantesten Musiker aus der Klassik-Szene: Der österreichische Dirigent Franz Welser-Möst und die junge Amerikanerin Hilary Hahn. Welser-Möst wird im Herbst als Nachfolger von so legendären Orchesterleitern wie Erich Leinsdorf, George Szell, Lorin Maazel und zuletzt Christoph von Dohnányi die Chefdirigentenposition des Cleveland Orchestra übernehmen, Hahn ist eine der prominentesten und beliebtesten Geigerinnen ihrer Generation. Die beiden reden über ihre Erfahrungen und ihre Pläne, aber auch über ungewöhnliche Themen - etwa, was Zahnpflege und Orchesterdisziplin gemeinsam haben und warum Hilary Hahn ihr CD-Repertoire nach dem Alphabet plant.


  Franz Welser-Möst Franz Welser-Möst gilt als Perfektionist - eine vielerorts als altmodisch geltende Tugend. Ist diese Tugend ein Teil seines Erfolgsrezepts?
"Nein. Ich glaube, es gibt gewisse Orchestertugenden und -qualitäten, die man täglich immer wieder aufs Neue trainieren muss. Das ist wie tägliches Zähneputzen."



  Hilary Hahn Lorin Maazel war Hilary Hahns Mentor und Förderer. Welche Erinnerungen verbindet die 22-jährige Geigerin heute an die ersten Konzerte mit Maazel?
"Es ist weniger ein konkretes Erlebnis als vielmehr eine Mischung von Erfahrungen, denn die Zusammenarbeit war immer wunderschön."



    Franz Welser-Möst steht nicht zum ersten Mal am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Wie gefällt ihm die Zusammenarbeit?
"Es ist die Atmosphäre, die dieses Orchester ausstrahlt - die Abwesenheit von Ego-Spielchen, die mich so anspricht. Man musiziert zusammen, weil man Freude daran hat. Es ist ein Weltklasse-Orchester!"



    Franz Welser-Möst hat als Geiger angefangen, bevor er Dirigent wurde. Hat er deshalb eine besonders tiefe Beziehung zu Violinkonzerten?
"Das würde ich nicht sagen. Ich fühle mich dann am wohlsten, wenn ich beim Dirigieren das Instrument vergesse und ich einfach nur die Musik höre."


 
    Im Laufe seiner langjährigen Erfahrung als Dirigent hat Franz Welser-Möst mit Orchestern aus Europa und Amerika zusammengearbeitet. Gibt es da einen prinzipiellen Unterschied zwischen europäischen und amerikanischen Orchestern?
"Die Amerikaner sind technisch, die Europäer hingegen musikalisch selbständiger. Nicht umsonst holen sich amerikanische Orchester immer wieder Chefdirigenten aus Europa."


 
    Dvoráks Symphonie Nr. 7 ist ein ernstes und tragisches Werk, vielleicht nicht unbedingt typisch für diesen Komponisten. Wie steht Franz Welser-Möst zu diesem Stück?
"Für mich ist es sein bestes Werk, eine der ganz, ganz großen Symphonien. Und erstaunlicherweise hört man hier beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks immer noch den typischen Kubelik-Klang heraus!"


 
Welche Werke plant Hilary Hahn, als nächstes auf CD aufzunehmen?
"Es geht immer um B, S und M. Ich bleibe also bei diesen drei Buchstaben, bis ich die Werke aller Komponisten, deren Namen damit beginnen, aufgenommen habe!"


 
    Alle reden von "Crossover" - dem aktuellen Zauberwort. Wie steht Hilary Hahn dazu?
"Es gibt für mich im klassischen Repertoire noch so viel zu entdecken, dass ich für Crossover einfach keine Zeit habe."


 
    Das Gespräch führte Fridemann Leipold, Bayern 4 Klassik.
 
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