DRITTER AKT
Ein Extrazimmer in einem Gasthaus. Im Hintergrunde links ein Alkoven, darin ein Bett. Der Alkoven durch einen Vorhang verschließbar, der sich auf- und zuziehen läßt. Vorne rechts Türe ins Nebenzimmer. Rechts steht ein für zwei Personen gedeckter Tisch, auf diesem ein großer, vielarmiger Leuchter. In der Mitte rückwärts Türe auf den Korridor. Daneben links ein Büfett. Rechts rückwärts ein blindes Fenster, vorne links ein Fenster auf die Gasse. Armleuchter mit Kerzen auf den Seitentischen sowie an den Wänden. Es brennt nur je eine Kerze in den Leuchtern auf den Seitentischen. Das Zimmer halbdunkel. Annina steht da, als Dame in Trauer gekleidet. Valzacchi richtet Annina den Schleier, zupft da und dort das Kleid zurecht, tritt zurück, mustert sie, zieht einen Crayon aus der Tasche, untermalt ihr die Augen. Die Türe rechts wird vorsichtig geöffnet, ein Kopf erscheint, verschwindet wieder, dann kommt eine nicht ganz unbedenklich aussehende, aber ehrbar gekleidete Alte durch die rückwärtige Tür hereingeschlüpft, öffnet lautlos die Tür und läßt respektvoll Octavian eintreten, in Frauenkleidern, mit einem Häubchen, wie es die Bürgerstöchter tragen. Octavian, hinter ihm die Alte, gehen auf die beiden anderen zu, werden sogleich von Valzacchi bemerkt, der in seiner Arbeit innehält und sich vor Octavian verneigt. Annina erkennt nicht sofort den Verkleideten, sie kann sich vor Staunen nicht fassen, knixt dann tief. Octavian greift in die Tasche (nicht wie eine Dame, sondern wie ein Herr, und man sieht, daß er unter dem Reifrock Männerkleider und Reitstiefel an hat, aber ohne Sporen) und wirft Valzacchi eine Börse zu. Valzacchi und Annina küssen ihm die Hände, Annina richtet noch an Octavians Brusttuch. Indessen sind fünf verdächtige Herren unter Vorsichtsmaßregeln von rechts eingetreten. Valzacchi bedeutet sie mit einem Wink, zu warten. Sie stehen rechts nahe der Türe. Valzacchi zieht seine Uhr, zeigt Octavian: es ist hohe Zeit. Octavian geht eilig durch die Mitteltüre ab, gefolgt von der Alten, die als seine Begleiterin figuriert. Annina geht zum Spiegel (alles mit Vorsicht, jedes Geräusch vermeidend), arrangiert sich noch, zieht dann einen Zettel hervor, woraus sie ihre Rolle zu lernen scheint. Valzacchi nimmt die Verdächtigen nach vorne, indem er mit jeder Gebärde die Notwendigkeit höchster Vorsicht andeutet. Die Verdächtigen folgen ihm auf den Zehen nach der Mitte. Er bedeutet ihrer einen, ihm zu folgen: lautlos, ganz lautlos. Führt ihn an die Wand rechts, öffnet lautlos eine Falltür unfern des gedeckten Tisches, läßt den Mann hinabsteigen, schließt wieder die Falltür. Dann winkt er zwei zu sich, schleicht ihnen voran bis an die Eingangstüre, steckt den Kopf heraus, vergewissert sich, daß niemand zusieht, winkt die zwei zu sich, läßt sie dort hinaus. Dann schließt er die Türe, führt die beiden letzten leise an die Tür zum Nebenzimmer vorne, schiebt sie hinaus. Winkt Annina zu sich, geht mit ihr leise rechts ab, die Türe lautlos hinter sich schließend. Nach einem Augenblick kommt er wieder herein: klatscht in die Hände. Der eine Versteckte hebt sich mit halbem Leib aus dem Boden hervor. Zugleich erscheinen ober dem Bett und an anderen Stellen Köpfe und verschwinden sogleich wieder, die geheimen Schiebtüren schließen sich ohne Geräusch. Valzacchi sieht abermals nach der Uhr, geht nach rückwärts, öffnet die Eingangstür, dann zieht er ein Feuerzeug hervor, beginnt eifrig die Kerzen auf dem Tisch anzuzünden. Ein Kellner und ein Kellnerjunge kommen durch die Mitteltüre gelaufen mit zwei Stöcken zum Kerzenanzünden und einer kleinen Leiter. Entzünden die Leuchter auf den Seitentischen, dann die zahlreichen Wandarme. Sie haben die Türe hinter sich offengelassen, man hört aus einem anderen Zimmer Tanzmusik spielen. Valzacchi eilt zur Mitteltür, öffnet dienstbeflissen auch den zweiten Flügel, springt unter Verneigung zur Seite. Baron Ochs erscheint, den Arm in der Schlinge, Octavian mit der Linken führend, hinter ihm der Leiblakai. Baron mustert den Raum. Octavian sieht herum, nimmt den Spiegel, richtet sein Haar. Baron bemerkt den Kellner und Kellnerjungen, die noch mehr Kerzen anzünden wollen, winkt ihnen, sie sollten es sein lassen. In ihrem Eifer bemerken sie es nicht. Baron: ungeduldig, reißt den Kellnerjungen von der Leiter, löscht einige ihm zunächst brennende Kerzen mit der Hand aus. Valzacchi zeigt dem Baron diskret den Alkoven und durch eine Spalte des Vorhanges das Bett. Der Wirt mit noch mehreren Kellnern eilt herbei, den vornehmen Gast zu begrüßen. Wirt Die Kellner Baron eifrig beschäftigt mit einer Serviette, die er vom Tisch
genommen und entfaltet hat, alle ihm erreichbaren Kerzen auszulöschen Der Wirt Baron Wirt Alle fünf Kellner wollen abeilen. Baron Die Kellner an der Tür Baron winkt ab Valzacchi bedeutet sie, den Willen Seiner Gnaden wortlos zu respektieren. Schiebt sie zur Tür hinaus. Baron zu Valzacchi, indem er aufs neue eine Anzahl von Kerzen
auslöscht, darunter mit einiger Mühe die hoch an der Wand brennenden Valzacchi unter Verneigung ab. Octavian ist nun fertig. Baron führt ihn zu Tisch, sie setzen sich. Der Lakai am Bufett sieht mit unverschämter Neugierde der Entwicklung des Tête-à-tête entgegen, stellt Karaffen mit Wein vom Büfett auf den Eßtisch. Baron schenkt ein. Octavian nippt. Baron küßt Octavian die Hand. Octavian entzieht ihm die Hand. Baron winkt dem Lakaien abzugehen, muß es mehrmals wiederholen, bis der Lakai endlich geht. Octavian schiebt sein Glas zurück Baron Octavian Baron packt ihn mit seiner Linken Octavian Baron sehr laut Octavian tut sehr erschrocken, läuft, als ob er sich irrte, statt
zur Ausgangstür gegen den Alkoven, reißt den Vorhang auseinander, erblickt das Bett.
Gerät in übermäßiges Staunen, kommt ganz betroffen auf den Zehen
zurück Baron führt ihn zurück an den Tisch Octavian Baron Octavian lehnt sich kokett in den Sessel zurück, mit halbgeschlossenen Augen. Baron erhebt sich, der Moment für den ersten Kuß scheint ihm
gekommen. Wie sein Gesicht dem der Partnerin ganz nahe ist, durchzuckt ihn jäh die
Ähnlichkeit mit Octavian. Er fährt zurück und greift unwillkürlich nach dem
verwundeten Arm Octavian öffnet die Augen, blickt ihn frech und kokett an. Baron, nun wieder versichert, daß es die Zofe ist, zwingt sich zu einem Lächeln. Aber der Schreck ist ihm nicht ganz aus den Gliedern. Er muß Luft schöpfen, und der Kuß bleibt aufgeschoben. Der Mann unter der Falltür öffnet zu früh und kommt zum Vorschein. Octavian, der ihm gegenübersitzt, winkt ihm eifrig zu verschwinden. Der Mann verschwindet sofort. Baron, der, um den unangenehmen Eindruck von sich abzuschütteln, ein paar Schritte getan hat und sie von rückwärts umschlingen und küssen will, sieht gerade noch den Mann. Er erschrickt heftig, zeigt hin. Octavian als verstände er nicht Baron auf die Stelle deutend, wo die Erscheinung verschwunden
ist Octavian Baron Octavian Baron atmet schwer, schenkt sich ein Glas Wasser ein Setzt sich schwer, es ist ihm ängstlich zumute. Der Lakai kommt, serviert. Die Musik von draußen stärker. Octavian Baron wieder sehr laut Octavian horcht auf die Musik Baron Octavian Baron Octavian zurückgelehnt, wie zu sich selbst sprechend, mit
unmäßiger Traurigkeit Baron Octavian immer gleich melancholisch Baron Octavian mit geschlossenen Augen gibt keine Antwort. Baron steht auf und will ihr aufschnüren Schnell entschlossen nimmt er seine Perücke ab und sucht sich einen Platz, sie abzulegen. Indem erblickt er ein Gesicht, das sich über dem Alkoven zeigt und ihn anstarrt. Das Gesicht verschwindet gleich wieder. Er sagt sich: Kongestionen! und verscheucht sich den Schrecken, muß sich aber doch die Stirne abwischen. Sieht nun wieder die Zofe willenlos, wie mit gelösten Gliedern, dasitzen. Das ist stärker als alles, und er nähert sich ihr zärtlich. Da meint er wieder das Gesicht Octavians ganz nahe dem seinigen zu erkennen, und er fährt abermals zurück. Mariandl rührt sich kaum. Abermals verscheucht der Baron sich den Schreck, ein zwingt Munterkeit in sein Gesicht zurück, da fällt sein Auge von neuem auf einen fremden Kopf, welcher aus der Wand hervorstarrt. Nun ist er maßlos geängstigt, er schreit dumpf auf, ergreift die Tischglocke und schwingt sie wie rasend. Da, da, da, da! Plötzlich springt das angeblich blinde Fenster auf, Annina in schwarzer Trauerkleidung erscheint und zeigt mit ausgestreckten Armen auf den Baron. Baron außer sich vor Angst Annina Baron angstvoll Octavian Annina gefolgt von dem Intriganten, der sie scheinbar abzuhalten sucht,
vom Wirt und von drei Kellnern, stürzt zur Mitteltür herein; sie bedient sich des
böhmisch-deutschen Akzents, aber gebildeter Sprechweise Baron zum Wirt Annina Baron hat sich eine kalte Kompresse auf den Kopf gelegt, hält sie
mit der Linken fest, geht dann dicht auf die Kellner, den Wirt, zuletzt auf Annina zu, mustert sie
ganz scharf, um sich über ihre Realität klar werden. Vor Annina Annina klagenden Tons Baron zum Wirt Annina als entdeckte sie jetzt erst die Gegenwart
Octavians Der Wirt, die Kellner Baron Annina Baron staunt sie fassungslos an. Für sich Die Kellner dumpf Annina Vier Kinder zwischen vier und zehn Jahren stürzen herein und auf Anninas Wink auf den Baron zu. Die Kinder durchdringend Annina Baron schlägt wütend mit einer Serviette, die er vom Tisch
reißt, nach ihnen Wirt im Rücken des Barons leise Baron Annina schreit klagend auf Wirt wie oben Valzacchi sich ebenfalls an den Baron heranschleichend Baron in Wut Wirt Die Kinder Valzacchi indessen leise zu Octavian. Octavian leise Valzacchi Stimmen von außen dumpf Kommissarius und zwei Wächter treten auf. Alles rangiert sich, ihnen Platz zu machen. Valzacchi zu Octavian leise Octavian Valzacchi Kommissarius scharf Baron auf ihn zu, mit der Sicherheit des großen
Herrn Kommissarius Baron sperrt den Mund auf. Kommissarius scharf Baron retiriert sich etwas perplex, beginnt nach seiner Perücke zu suchen, die in dem Tumult abhanden gekommen ist und unauffindbar bleibt. Kommissarius nimmt Platz, die zwei Wächter nehmen hinter ihm
Stellung Wirt devot Kommissarius Wirt Kommissarius Wirt Kommissarius Wirt Kommissarius Baron der die ganze Zeit gesucht hat Wirt Kommissarius Baron Kommissarius Baron Valzacchi wechselt mit Octavian einen Blick des
Einverständnisses Baron außer sich Kommissarius Zum Baron scharf Wächter springt vor, hält den Baron zurück. Octavian der bisher ruhig rechts gestanden, tut nun, als ob er, in
Verzweiflung hin- und herirrend, den Ausweg nicht fände und das Fenster für eine
Ausgangstür hält Kommissarius Baron Kommissarius Octavian Kommissarius erhebt sich Wirt verlegen Kommissarius Wirt und Valzacchi deuten dem Baron durch Gebärden die Gefährlichkeit der Situation und die Wichtigkeit seiner Aussage an. Baron winkt ihnen mit großer Sicherheit, sich auf ihn zu
verlassen, er sei kein heuriger Has' Kommissarius Baron Kommissarius scharf Baron An der Tür haben sich Gasthofpersonal, andere Gäste, auch einige der Musiker aus dem anderen Zimmer neugierig angesammelt. Herr von Faninal drängt sich durch sie durch, eilig, aufgeregt in Hut und Mantel. Faninal Baron sehr erstaunt und unangenehm berührt Faninal halblaut zu ihm Baron greift sich an den Kopf. Kommissarius Baron Kommissarius Faninal Kommissarius Baron stellt sich dazwischen, deckt Octavian vor Faninals Blick,
eifrig Faninal Baron will ihn fort haben Faninal Baron Faninal Baron versucht ihm den Mund zuzuhalten, zum Kommissarius Kommissarius Faninal Kommissarius zum Baron Baron nimmt den Leuchter vom Tisch, beleuchtet sich Faninal
genau Kommissarius zu Faninal Faninal bemerkt jetzt erst Octavian Baron gezwungen lächelnd Wirt aufgeregt Faninal außer sich Baron Faninal außer sich vor Wut Baron Die Kinder automatisch Faninal fährt zurück Baron findet im Suchen wenigstens seinen Hut, schlägt mit dem Hut
nach den Kindern Sophie kommt im Mantel, man macht ihr Platz. An der Tür sieht man die Faninalschen Bedienten, die linke Tragstange der Sänfte haltend. Baron sucht die Kahlheit seines Kopfes vor Sophie mit dem Hut zu beschatten. Viele Stimmen indes Sophie auf ihren Vater zugeht Faninal zu Sophie Sophie Faninal Die Köpfe in der Wand und aus dem Erdboden auftauchend,
dumpf Faninal Bediente springen hinzu, fangen ihn auf. Sophie ist angstvoll um ihn bemüht. Wirt springt gleichfalls hinzu. Sie nehmen ihn auf und tragen ihn ins Nebenzimmer. Mehrere Kellner, den Weg weisend, die Tür öffnend, voran. Baron wird in diesem Augenblick seiner Perücke ansichtig, die wie durch Zauberhand wieder zum Vorschein gekommen ist; stürzt darauf los, stülpt sie sich auf und gibt ihr den richtigen Sitz. Mit dieser Veränderung gewinnt er seine Haltung so ziemlich wieder, begnügt sich aber, Annina und den Kindern, deren Gegenwart ihm trotz allem nicht geheuer ist, den Rücken zu kehren. Hinter Herrn von Faninal und seiner Begleitung hat sich die Tür rechts geschlossen. Wirt und Kellner kommen bald darauf leise wieder heraus, holen Medikamente, Karaffen mit Wasser und anderes, das in die Tür getragen und von Sophie in der Türspalte übernommen wird. Baron nunmehr mit dem alten Selbstgefühl auf den Kommissarius
zu Kommissarius Auf den Wink des Kommissarius entfernen die beiden Wächter alle übrigen Personen aus dem Zimmer, nur Annina mit den Kindern bleibt an der linken Wand stehen. Baron Octavian macht sich los Baron halblaut Octavian Auf den Wink des Kommissarius drängen die beiden Wächter den Baron nach vorne rechts. Octavian scheint dem Kommissarius etwas zu melden, was ihn sehr überrascht. Baron zu den Wächtern, familiär, halblaut auf Annina
hindeutend Der Kommissarius begleitet Octavian bis an den Alkoven. Octavian verschwindet hinter dem Vorhang. Der Kommissarius scheint sich zu amüsieren und ist den Spalten des Vorhangs in ungenierter Weise nahe. Baron sehr aufgeregt über den unerklärlichen
Vorfall Reißt sich los, will gegen das Bett hin. Sie fangen und halten ihn wieder. Aus dem Alkoven erscheinen Stück für Stück die Kleider der Mariandel. Der Kommissarius macht ein Bündel daraus. Baron immer aufgeregt, ringt, seine beiden Wächter
loszuwerden Sie halten ihn mühsam, während Octavians Kopf aus einer Spalte des Vorhangs hervorsieht. Wirt herein Kellner herein, reißen die Tür auf. Zuerst werden einige Menschen in der Marschallin Livree sichtbar, rangieren sich. Marschallin tritt ein, der kleine Neger trägt ihre Schleppe. Baron hat sich von den Wächtern losgerissen, wischt sich den
Schweiß von der Stirne, eilt auf die Marschallin zu Octavian steckt den Kopf zwischen den Vorhängen
hervor Marschallin regungslos, antwortet nicht, sieht sich fragend um. Kommissarius auf die Fürstin zu Baron gleichzeitig Marschallin zum Kommissar; ohne den Baron zu beachten Kommissarius Marschallin Kommissarius Octavian steckt abermals den Kopf zwischen den Vorhängen hervor. Baron winkt ihm heftig, zu verschwinden, zugleich ängstlich
bemüht, daß die Marschallin nichts merke. Halblaut Dann hört er, wie sich Schritte der Türe rechts vorne nähern; stürzt hin, stellt sich mit dem Rücken gegen die Türe, ist zugleich, durch verbindliche Gebärden gegen die Marschallin, bestrebt, seinem Gehaben den Schein völliger Unbefangenheit zu geben. Marschallin kommt gegen rechts, mit zuwartender Miene den Baron anblickend. Die Türe rechts wird mit Kraft geöffnet, so daß der Baron wütend zurückzutreten genötigt ist. Octavian als Mann halb angekleidet, tritt zwischen den Vorhängen
hervor, sobald der Baron ihm den Rücken kehrt; halblaut Marschallin, als hörte sie ihn nicht; den verbindlich erwartungsvollen Blick auf den Baron geheftet, der in äußerster Verlegenheit zwischen der Tür und der Marschallin seine Aufmerksamkeit teilt. Die Zwei Faninalschen Diener haben mit einiger Gewalt die Türe aufgedrückt, lassen jetzt Sophie eintreten. Baron tritt zurück, auf dem Gipfel der Verlegenheit. Sophie ohne die Marschallin zu sehen, die ihr durch den Baron verdeckt
ist Baron ihr ins Wort, halblaut Zugleich tritt Octavian leise hervor,
zur Marschallin, halblaut Marschallin über die Schulter zu Octavian, halblaut Octavian schlüpft zwischen die Vorhänge zurück. Sophie den Rücken an der Tür, so scharf, daß der Baron
unwillkürlich einen Schritt zurückweicht Baron außer sich, will an ihr vorbei, zur Tür
hinein Sophie Die Zwei Faninalschen Diener treten hervor, halten ihn auf, schieben ihn zurück. Sophie tritt in die Tür, die sich hinter ihr schließt. Baron gegen die Tür, brüllend Marschallin von rückwärts an den Baron herantretend, klopft
ihm auf die Schulter Baron dreht sich um, starrt sie an Marschallin munter, überlegen Baron sprachlos Marschallin Baron starrt sie an, stumm. Sophie ist leise wieder herausgetreten. Ihre Augen suchen Octavian. Marschallin zum Kommissar, der hinten rechts steht, desgleichen seine
Wächter Kommissarius Sophie vor sich, erschrocken Die Blicke der beiden Frauen begegnen sich; Sophie macht der Marschallin einen verlegenen Knix. Baron zwischen Sophie und der Marschallin stehend Marschallin ungeduldig, stampft auf Octavian geht von rückwärts auf den Baron zu, sehr
männlich Baron fährt herum Marschallin von links, wo sie nun steht Baron nachdem er jäh Octavians Gesicht scharf und in der Nähe
betrachtet, mit Resignation vor sich Octavian steht frech und hochmütig da. Marschallin einen Schritt näher tretend Baron sehr vor den Kopf geschlagen Marschallin von oben herab Baron wie oben, vor sich hin sinnierend Marschallin wie oben und ohne Octavian anzusehen Baron allmählich der Situation beikommend Marschallin mit einem langen Blick, dann mit großer
Sicherheit Pause. Baron Mit Verneigung und weltmännisch Marschallin ungeduldig Baron aus allen Himmeln gefallen. Marschallin Sophie sehr betreten, für sich Baron für sich, empört, halblaut Marschallin scheint sich nach einem Stuhl umzusehen, Octavian springt
hin, gibt ihr einen Stuhl. Marschallin setzt sich links, mit Bedeutung für sich Sophie rechts, vor sich, blaß Baron findet sich durchaus nicht in diese Wendung, rollt verlegen und aufgebracht die Augen. In diesem Augenblick kommt der Mann aus der Falltür hervor. Von rechts tritt Valzacchi ein, die Verdächtigen in bescheidener Haltung hinter ihm. Annina nimmt Witwenhaube und Schleier ab, wischt sich die Schminke weg und zeigt ihr gewöhnliches Gesicht. Dies alles zu immer gesteigertem Staunen des Barons. Der Wirt, eine lange Rechnung in der Hand, tritt zur Mitteltüre herein, hinter ihm Kellner, Musikanten, Hausknechte, Kutscher. Baron wie er sie alle erblickt, gibt sein Spiel verloren. Ruft schnell
entschlossen Macht der Marschallin ein tiefes, aber zorniges Kompliment. Leiblakai ergreift einen Leuchter vom Tisch und will seinem Herrn voran. Annina stellt sich frech dem Baron in den Weg. Die Kinder kommen dem Baron unter die Füße. Er schlägt mit dem Hut unter sie. Die Kinder Leiblakai hat sich den Weg gegen die Tür hin gebahnt Baron will hinter ihm durch. Die Kellner Die Musikanten Die Kutscher Hausknecht Kellner Baron im Gedränge Die Kinder Baron drängt sich mit Macht durch gegen die Ausgangstür, alle dicht um ihn in einem Knäuel. Hausknecht Alle sind schon in der Tür, dem Lakai wird der Armleuchter entwunden. Die Kellner Stürmen nach, der Lärm verhallt. Die zwei Faninalschen Diener sind indessen rechts abgetreten. Sophie rechts stehend, blaß Octavian hinter dem Stuhl der Marschallin, verlegen Marschallin Octavian Marschallin lacht zornig Octavian Geht hinüber. Sophie wortlos. Octavian bei ihr Sophie Octavian Sophie Octavian Sophie Octavian Sophie Octavian Sophie schwach abwehrend Octavian Die Marschallin vor sich, gleichzeitig mit Octavian und
Sophie Sophie leise Octavian ist ein paar Schritte gegen die Marschallin hingegangen, steht jetzt zwischen beiden verlegen. Pause. Sophie in der Tür, unschlüssig, ob sie gehen oder bleiben soll. Octavian in der Mitte, dreht den Kopf von einer zur andern. Marschallin sieht seine Verlegenheit; ein trauriges Lächeln huscht über ihr Gesicht. Sophie an der Tür Octavian Marschallin Octavian zu Sophie Sophie zugleich mit der Marschallin, vor sich Marschallin zugleich mit Sophie, vor sich Sie geht hinüber zu Sophie. Octavian tritt einen Schritt zurück. Marschallin steht vor Sophie, sieht sie prüfend aber gütig an. Sophie in Verlegenheit, knixt. Marschallin Sophie Marschallin Sophie Marschallin Octavian Marschallin mit einem undefinierbaren Ausdruck Octavian Marschallin bleibt in der Tür stehen. Octavian steht ihr zunächst, Sophie weiter links. Marschallin zugleich mit Octavian und Sophie, aber ohne die beiden
anzusehen Octavian zugleich mit der Marschallin und Sophie, erst vor sich, dann
Aug in Aug mit Sophie Sophie zugleich mit der Marschallin und Octavian, erst vor sich, dann
Aug in Aug Marschallin geht leise rechts hinein, die beiden bemerken es gar nicht. Octavian ist dicht an Sophie herangetreten, einen Augenblick später liegt sie in seinen Armen. Octavian zugleich mit Sophie Sophie zugleich mit Octavian Octavian ebenso Sophie ebenso Sie muß sich an ihn lehnen. In diesem Augenblick öffnen die Faninalschen Lakaien die Tür und treten heraus, jeder mit einem Leuchter. Durch die Tür kommt Faninal, die Marschallin an der Hand führend. Die beiden jungen stehen einen Augenblick verwirrt, dann machen sie ein tiefes Kompliment, das Faninal und die Marschallin erwidern. Faninal tupft Sophie väterlich gutmütig auf die
Wange Gibt dann der Marschallin die Hand und führt sie zur Mitteltür, die zugleich durch die Livree der Marschallin, darunter der kleine Neger, geöffnet wurde. Draußen hell, herinnen halbdunkel, da die beiden Diener mit den Leuchtern der Marschallin voraustreten. Octavian und Sophie, allein im halbdunklen Zimmer. Octavian Sophie Sie sinkt an ihn hin, er küßt sie schnell. Ihr fällt, ohne daß sie es merkt, ihr Taschentuch aus der Hand. Dann laufen sie Hand in Hand hinaus. Die Bühne bleibt leer, dann geht nochmals die Mitteltür auf. Herein kommt der kleine Neger mit einer Kerze in der Hand. Sucht das Taschentuch, findet es, hebt es auf, trippelt hinaus. |