"Franz Welser-Möst bietet eine subtil differenzierte musikpsychologische Innenschau - in jedem Fall spannender als Carlo Rizzis Salzburger Dirigat."
Werner Pfister, Fono Forum, 06/2006

"Competition is getting quite fierce in the Traviata DVD market, but this Zürich production from last summer has a lot going for it. Much of the credit must go to the stage director Jürgen Flimm for his admirably clear-headed production which allows the real drama, and thus the singers, to take centre-stage, rather than hindering proceedings with some half-baked modernist 'concept'. [...] The other real glory is the conducting and playing. Welser-Möst keeps things on the move without short-changing us on the more tender moments, and his orchestra is on superb form, with glowing strings in the pelude and some beautifully balanced wind playing. [...] Sound and picture qualtity really are first-rate, and the camerawork is subtle, only switching from stage to pit in the preludes. [...] This Zürich production ... must be given a strong recommendation."
Tony Haywood, MusicWeb, 10.03.2006

"Im vergangenen Festspielsommer aufgezeichnet, als alle Welt auf die Salzburger 'Traviata' schaute, liegt die Zürcher Produktion desselben Werkes bereits auf DVD vor. Was sie auszeichnet, ist der geschlossene künstlerische Gesamteindruck, bei dem ein Rädchen ins andere zu greifen scheint [...]. Dem Aufnahmeteam ist es gelungen, den überwältigenden Liveeindruck der Aufführungen auf DVD zu bannen. Da ist zunächst Jürgen Flimms überzeugende Inszenierung, die weniger verspielt daherkommt als etwa seine Zürcher 'Poppea' im Jahr zuvor, und die sich auf die zentralen Konfliktfelder des Stückes konzentriert. In Erich Wonders zwischen gesellschaftlichem Pomp und persönlicher Vereinsamung geschickt changierenden Bühnenbildern und Florence von Gerkans perfekt darauf abgestimmten Kostümen kommt die Personenregie optimal zur Geltung; sehr genau und typimmanent ist sie auf die ihm zur Verfügung stehenden Sänger abgestimmt. [...] Musikalisch wird das Regiekonzept ideal unterstützt, was insbesondere an Franz Welser-Möst und dem hervorragenden Orchester der Zürcher Oper liegt. Welser-Mösts Lesart der Partitur wirkt wie ein Sog, in den der Hörer hineingezogen wird. Höchste rhythmische Präzision und eine genau ausgeklügelte Dynamik sowie Tempi, die man sich zwingender kaum vorstellen kann, führen zu der vom Dirigentischen her wohl zwingendsten 'Traviata' seit Carlos Kleiber. [...] Der polnische Tenor [Piotr Beczala als Alfredo] bietet eine fulminante Leistung - musikalisch wie szenisch. Stimmlich verfügt Beczala neben einem wunderschönen Timbre und einem guten Volumen mit dem nötigen Schmelz auch über eine souveräne Höhe, die ihn auch das hohe C der Stretta erreichen lässt; in den Ensembles zeigt sich der Tenor als idealer Dialog-Partner. Wohl eher selten dürfte man erlebt haben, dass sich ein Darsteller des Vater Germont derart zum Zentrum einer 'Traviata' macht, wie es hier Thomas Hampson aufgrund seiner szenischen und stimmlichen Präsenz mühelos gelingt, ganz dem Regiekonzept Flimms entsprechend."

S. Mauss, Das Opernglas, 03/2006

 




"Jürgen Flimm zeigt hier, dass man große Oper auch mit wenigen Mitteln machen kann. Die schlichte Bühne (Erich Wonder) vermeidet jeden Pomp, selbst die Massenszenen bleiben übersichtlich und man erkennt die Menschen und nicht die Kostüme. Besonders in Nahaufnahmen beeindruckt das 'normale' Verhalten der Massen; die Sänger bewegen und verhalten sich ganz natürlich, so dass diese Traviata ungemein echt über die Rampe kommt. Auch Welser-Möst hat verstanden, dass Verdi hier ein Kammerspiel komponiert hat. Mit einem schlanken Dirigat und fast mozartscher Noblesse geht er allen groben Effekten aus dem Weg und ergänzt somit akustisch Flimms optische Version. [...] Thomas Hampson als Vater Germont ist wie immer überragend. Chor und Orchester lassen keine Wünsche offen und die Kameraarbeit von Felix Breisach erweist sich als optimal. Insgesamt eine gute Traviata, die das Züricher Opernhaus wieder einmal als eine der spannendsten Spielstätten Europas zeigt."

pizzicato, 02/2006

La musique de Verdi, servie avec précision et tonicité par Franz Welser-Möst, émane de la fosse de l’Opéra de Zurich avec une concision qui ne sacrifie pas l’expression, à l’image des cordes irisant le prologue sans cette vibration vulgaire que l’on y entend parfois chez d’autre. La direction attentive du chef épouse les contours vocaux des chanteurs sans jamais les couvrir et conduit les épisodes de fêtes tambour battant.LE DRAME DE VIOLETTA DANS TOUTES LES NUANCES