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Ensembles

Zürcher Ballett

Kurzporträt der Company

Autorin: Sylvie Zaech
Erschienen: Oktober 1999

Das Zürcher Ballett ist mit seinen 36 Tänzerinnen und Tänzern das grösste Ensemble in der Schweiz. Es steht seit August 1996 unter der Leitung von Heinz Spoerli, der als Choreograf eine glänzende internationale Karriere gemacht hat.

   


Zürcher Ballett "Giselle", Ch: Heinz Spoerli, Foto: Peter Schnetz

Heinz Spoerli, in Basel geboren und aufgewachsen, erhielt seine Ausbildung bei Walter Kleiber. Nach einem ersten Engagement in Basel wurde er schon bald Solist, unter anderem beim Royal Winnipeg Ballet und bei den Grands Ballets Canadiens in Montreal.

Als Choreograf trat Spoerli erstmals 1973 mit dem Stück «Le Chemin» in Erscheinung, das er für das Ballet du Grand Théâtre de Genève geschaffen hatte. Im selben Jahr erfolgte seine Ernennung zum Ballettdirektor in Basel. Dort schuf er über 70 Werke, darunter neoklassische und moderne Kurzballette wie «Chäs» und «Dead End», aber auch neue Interpretationen von Klassikern wie «Giselle», «Nussknacker» oder «Schwanensee» und abendfüllende Handlungsballette wie «Ein Sommernachtstraum» oder «La belle vie». Unter Heinz Spoerli wurde das Basler Ballett zu einer international renommierten Truppe und gastierte mehrmals im Ausland – so wie nun auch das Zürcher Ballett, das Spoerli übernommen hat, nachdem er von 1991 bis 1996 die Ballett-Company der Deutschen Oper am Rhein leitete.

Für Zürich hat Heinz Spoerli einiges aus seinem Repertoire neu einstudiert, aber auch Neues geschaffen – «Aventures et Nouvelles Aventures», «Nocturnes», «Brahms Ein Ballett» – und die Truppe innert kurzer Zeit zum Erfolg geführt. In Anerkennung seiner Verdienste um den Tanz wurde Spoerli mehrfach geehrt, unter anderem 1991 mit dem Kunstpreis der Stadt Basel und 1995 mit dem Jacob-Burckhardt-Preis. Zudem wirkt er als Jurymitglied bei wichtigen internationalen Tanzwettbewerben mit, so etwa in Lausanne, Jackson (USA) und Moskau.

Interview mit Heinz Spoerli (März 1999)