next up previous contents
Next: Smetana: Hubicka (Der Kuss) Up: Smetanas vier »kleine« Opern Previous: Smetanas vier »kleine« Opern   Contents

Smetana: Dve vdovy (Die zwei Witwen)

Datum:
1874 erste Fassung, 1878 umgearbeitet. Erste Smetanaoper, die in Deutschland (Hamburg) aufgeführt wurde (1881), allerdings in einer verfälschten Form ohne Verständnis der Intention des Komponisten, was Smetana sehr erboste.
Libretto:
Emauel Züngl nach einem französischen Lustspiel von Jean-Pierre Felicien Mallefille
Gattung:
komische Oper (Konversationskomödie); 2 Akte
Ort:
irgendwo in Böhmen auf einem adligen Landgut
Empfehlung:
Ein äußerst liebenswertes Werk und die bis heute unübertroffene tschechische Konversationskomödie auf der Musikbühne. Aus diesem Grunde ist auch - wenn vielleicht auch nicht in ganz so hohem Masse - eine gewisse Vertrautheit mit der tschechischen Sprache günstig.
Musik:
In dieser Oper verfeinert Smetana den Stil der Verkauften Braut. Alles ist hier grazil, weniger deftig, prickelnd wie Champagner, wie es sich für eine aristokratische Umgebung gehört (die Handlung spielt auf einem adligen Landgut). So mozartnah diese Oper auch ist, so avantgardistisch ist sie in manch anderen Details. Smetana, ein Weltmeister in der Modulation, jagt in der Ouvertüre den Hörer durch zahllose Tonarten, und der Konflikt, der sich im Laufe der Handlung aufbaut wird am Ende durch eine krachende Polka gelöst. Wie schon gesagt, ist die Anbindung der Musik an die Sprache noch wichtiger als in der Verkauften Braut. Richard Strauss bezeichnete die Zwei Witwen als eine der besten Opern des 19. Jahrhunderts und sie ist gewissermassen ein Vorläufer seines Rosenkavaliers.


next up previous contents
Next: Smetana: Hubicka (Der Kuss) Up: Smetanas vier »kleine« Opern Previous: Smetanas vier »kleine« Opern   Contents
Heiko Schröder 2003-07-24